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FLORiAN KUTEj

Als Florian Kutej 1990 in Klagenfurt in eine hochmusikalische Familie geboren wurde, schien es ​für längere Zeit so, als hätte die Begabung für Musik eine Generation übersprungen. Nach Stimmbruch und gescheitertem Unterricht in Blockflöte und klassischer Gitarre wurde deutlich, dass seine Stärken vermutlich in anderen Bereichen liegen. Die wirtschaftliche Schulausbildung (Matura inklusive) veranschaulichte aber ebenfalls, dass das nicht der Weg sein würde, den er einschlagen sollte.

Bereits von Kindesbeinen an verspürte er eine große Affinität für Theater. Den Schritt, sich einem zahlenden Publikum zu stellen, wagte er aber erst als junger Erwachsener - und davon konnte er dann auch so schnell nicht mehr genug bekommen. Sieben Jahre gehörte er dem Ensemble einer Kärntner Kabarettgruppe an, für die er auch als Autor Programme mitgestaltete. Parallel zum begonnenen Germanistik- und Lehramtsstudium in Graz (für den klassischen Lehrerberuf zeichnete er sich bald als Fehlbesetzung aus) folgten privater Schauspiel- und Sprechunterricht sowie Rollen in unterschiedlichen Theaterformationen in Kärnten und der Steiermark. Der entscheidende Mut, alles auf eine Karte zu setzen, und sich zum Vorsprechen für ein Schauspielstudium anzumelden, fehlte allerdings.

Als er die (theatrale) Flinte wieder ins Korn werfen wollte, um auf Wunsch der Eltern doch etwas "Ordentliches" zu machen, veränderte ein Engagement für eine Mini-Rolle am Schauspielhaus Graz sein Leben - Diagnose: Theaterfieber. Von nun an verbrachte er - abseits von Proben und Vorstellungen - viel Zeit im Zuschauerraum des Theaters und saugte alles, was er sah, in sich auf.

Aus Neugierde wurde er im Herbst 2012 mehr oder weniger zufällig Statist an der Oper Graz und hatte nicht die geringste Ahnung, welch schwerwiegende Konsequenzen diese Tätigkeit auf sein weiteres Leben haben würde. Über mehrere Jahre hatte er so das große Glück, von international erfolgreichen RegisseurInnen wie Johannes Erath, Brigitte Fassbaender, Stefan Herheim, Josef E. Köpplinger oder Nadja Loschky in Szene gesetzt zu werden und verdiente sich den Ehrentitel Hausstatist.

Die Liebe für Musiktheater entwickelte sich Stück für Stück weiter und seine "Musikerweckung" erlebte er in einer BO von Wagners Lohengrin - und von diesem Moment an war ihm klar, dass Musik von nun an ein unausweichlicher Bestandteil seines Lebens werden sollte - und er wollte mehr. Verstärkt interessierte er sich nun für die Arbeit im Hintergrund und wollte verstehen, wie eine Musiktheaterproduktion entsteht. In der Spielzeit 2015/16 wird er Regievolontär bei Paul Esterházy, Lorenzo Fioroni, Eva-Maria Höckmayr und Florentine Klepper

 

Ausdauer und Fleiß zahlten sich aus - seit 2016 liebt er es (zunächst als Gast, dann festangestellt) als Regieassistent und Spielleiter an unterschiedlichsten Musiktheaterproduktionen beteiligt zu sein. In dieser Zeit prägte ihn vor allem die Zusammenarbeit mit Adriana Altaras, Lorenzo Fioroni, Frank Hilbrich, Immo Karaman, Philipp M. Krenn, Peter Lund, Jetske MijnssenDirk Schmeding und Verena Stoiber. Durch das Leiten von eigenständigen Wiederaufnahme-Proben erkannte er, dass es ihm gelingt, andere zu begeistern, Geschichten zu erzählen und intensiv mehrdimensionale Figuren zu zeichnen. Hierbei kommt ihm einerseits die eigene schauspielerische Erfahrung (Stanislawski und Sanford-Meisner lassen grüßen), als auch seine große Liebe für Improvisationstheater - dem Spielen im Moment, ohne Netz und doppelten Boden - zugute.

Eigene Regiearbeiten umfassen u. a. eine halbszenische Tosca auf der Schlossbergbühne Kasematten mit Jonas Kaufmann und Kristīne Opolais sowie die österreichische Erstaufführung von Stephan Schroders Heldentod im Kristallwerk Graz. An der Oper Graz setzte er bisher die mobile Fortsetzungs-Kurzoper Der Berggeist vom Schöckl und die musiktheatrale Aufarbeitung der 1920 in Graz stattgefundenen Hungerrevolte Der Kirschenrummel in Szene. Im März 2025 gibt er auf der großen Bühne sein Debüt mit Franz Lehárs selten gespielter Alpen-Operette Schön ist die Welt.

Seit Herbst 2019 gräbt Florian Kutej in seiner Südkärntner Heimat als Intendant und künstlerischer Leiter der Sommerspiele Eberndorf großteils unbekannte und selten gespielte Theaterstücke aus und sorgt in einem ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stift jeden Sommer für "Open-air-Unterhaltung mit Haltung". Regelmäßig steht er noch, sofern es sein Probenplan zulässt, als Schauspieler für TV-Produktionen oder Werbespots vor der Kamera.

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Theater! O Theater, du.

Der Kunst geweihter Tempel!

Raubst viel Geschöpfen Herzensruh' – Ich bin so ein Exempel.

- Johann Nestroy

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Lieblingsmomente beim Proben ...

... wenn eine Idee nicht funktioniert und man gemeinsam spielerisch nach einer Lösung suchen muss, wenn man bei der ersten BO zum ersten Mal alles mit Orchester hört und der Moment, wenn sich die Anspannung bei der Premiere löst.

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